Maya lehnte sich zurück in den weißen Sessel und strich sich eine blonde Strähne hinter das Ohr. Ihr helles Sommerkleid umspielte die schlanke Silhouette, während die Sonne durch das große Panoramafenster fiel. Gegenüber saß Tatiana, deren kastanienbraunes Haar zu einem lockeren Pferdeschwanz gebunden war. Ihr zartblaues Minikleid betonte ihre langen Beine und den feinen Halsansatz. Beide strahlten eine natürliche Eleganz aus. Sie kamen gerade von der Thaimassage und ihre weiche Haut roch nach Massageöl. Sie waren noch ganz feucht von der Massage … bei diesen attraktiven, muskulösen Masseuren.

Trotz ihrer perfekten Optik hatten die beiden WG-Mitbewohnerinnen in den letzten Jahren beim Thema Beziehung  nur eines gesammelt: wilde Kurzzeit-Abenteuer mit charmanten Falschspielern, Fuckboys, die sich spätestens nach wenigen Wochen in Luft auflösten. Genervt von leeren Versprechen und nächtelangem Herzschmerz, beschließen sie endgültig: „Dieses Mal machen wir’s anders!“ Aus den Trümmern vergangener Liebeleien schmieden sie ein System, das den Charakter eines Mannes komplett aufdecken kann, bevor eine erneute Bindung wieder ins Chaos führt.

Mit Tatianas Psychologie-Kenntnissen planen sie eine Art Beobachtungsprotokoll – vom Aussehen von Männern bis hin zu sexuellem Verhalten. Ihr Ziel: nicht nur einen Flirt, sondern einen echten Partner für die Ewigkeit zu finden. Die Mission beginnt jetzt.

Die Idee: Eine Nackt-WG! Maya fiel es wie Schuppen von den Augen. In einer WG, wo alle Mitbewohner regelmäßig nackt sind, kann es keine Männer geben, die mit ihrem vermeintlich großen Glied prahlen, denn jeder kann sich gleich von der Realität überzeugen. Weniger Lügen, weniger Unsicherheit vonseiten der Männer, mehr Sein als Schein.

Für ihre große Wohnung suchen die Nymphen sogleich zwei männliche Mitbewohner, welche sie dann auch beliebig rausschmeißen können, wenn es menschlich nicht mehr passen würde. Tatiana lehnt sich zufrieden zurück, als die erste Flut an Bewerbungen in ihrem Postfach landet. In Zeiten akuter Wohnungsknappheit waren 
sie sich sicher: Die Quote an gut aussehenden, jungen Männern stieg ins Unermessliche. Ihr Plan konnte beginnen.

Die perfekte Anzeige
Auf WG-Gesucht und in einschlägigen Facebook-Gruppen posteten sie ein Bild ihres lichtdurchfluteten Lofts – edle Marmorböden, ein riesiges Kunstwerk an der Wand und eine majestätische Couchlandschaft, die regelrecht danach verlangte, viele nackte Hintern zu berühren und wärmen. Darunter stand in klaren Worten:

Gesucht: Zwei männliche Mitbewohner, Penisgröße egal

Voraussetzungen:

  • Äußerlich ansprechend (Selfie-Pflicht!)

  • Finanzielle Sicherheit (Miete + Nebenkosten)

  • Ordnungsliebend & kommunikationsstark

  • Kochtalent oder Lernbereitschaft

  • Humor und Tiefgang erwünscht

Bewerbung: kurzer Steckbrief + Foto + Lieblingssong

Aber Achtung: Das ist eine Nudisten-WG!

Schon am ersten Abend trudelten über 60 Profile ein: vom schüchternen Grafikdesigner bis zum selbstbewussten Startup-Gründer, vom charismatischen DJ bis zum ruhigen Bibliothekar mit Whiskey-Vorliebe. Die meisten hatten aber den letzten Satz überlesen…

Das Bewerber-Casting

Tatiana öffnete eine Exceltabelle, in der jedes Detail der Bewerber akribisch bewertet wurde. „Der hier hat Yoga-Fotos im Loft, plus Hunde-Emoji – potenziell empathisch und tierlieb“, notierte sie.

Nachdem sie die Bewerber auf 20 vorselektiert hatten, luden sie zu einer „Open House“-Casting-Session:

  1. Speed-Kennenlernen: Jeder Kandidat stellte sich in 60 Sekunden mit einem persönlichen Gadget vor – ein altes Schallplatten-Cover, ein selbstgemaltes Aquarell, eine Vintage-Uhr.

  2. Team-Challenge: Im Wohnzimmer mussten sie gemeinsam ein improvisiertes 10-Minuten-Menü zaubern. Wer Ordnung hielt, Zutaten sinnvoll kombinierte und nebenher noch charmant plauderte, sammelte Pluspunkte.

  3. Katastrophen-Test: Einmal verließen sie fluchtartig den Raum. Wer sofort nachfragte, präsentierte echtes Interesse, wer nur in sein Smartphone starrte, flog auf Suspekt-Status.

Die Finalrunde

Nach einem Tag voller interessanter Gespräche hatten Maya und Tatiana vier Männer übrig.

In der letzten Runde sollten sie schlussendlich „echte“ Alltagssituationen meistern: eine spontane Nackt-Putz-Challenge („wer schrubbt den Boden in unter drei Minuten blitzeblank ohne Stock im Arsch?“) und ein klassischer Beobachtungstest: Wie verhalten sie sich, wenn Tatiana, die keine Unterwäsche trägt, plötzlich ihr Minikleid auszieht, weil es „zu heiß ist“ und ihre langen Finger mit schönem roten Nagellack tief in ihre Scheide gleiten lässt und vor Lust auf den frisch geputzten Marmor tropft – wer reagiert empört, wer zieht sich hingegen selbst aus oder bietet seine Hilfe an?

Die beiden hatten Glück: Aus diesen vier würden sie die zwei herauspicken, die nicht nur optisch zu ihnen passten, sondern auch langfristig Stabilität und echtes Interesse versprachen. Denn wer einmal in ihr Loft – und in ihr Herz – einziehen durfte, der sollte so lange wie möglich bleiben. Und über all die lange Zeit, in denen sie nackt zusammenlebten, würden sie dann ganz genau beobachtet haben, ob die Männer sich wieder nur verstellt hatten, um kurzfristig in ihre Kiste zu springen, oder ob das der Beginn einer echten Verbindung war…

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